Meine Erfahrungen als Maler und Lackierer Fachrichtung Kirchenmalerei und Denkmalpflege

Johanna Hacker

machte eine Ausbildung zur Malerin und Lackiererin Fachrichtung
Kirchenmalerei und Denkmalpflege

Website des Unternehmens: Nüthen Restaurierungen GmbH + Co. KG
Unternehmensstandort: Erfurt
Ausbildungsberuf: Maler und Lackierer Fachrichtung Kirchenmalerei und Denkmalpflege


Johanna Hacker hat ihre Ausbildung überaus erfolgreich absolviert, denn zusätzlich zu ihrer Gesellenprüfung konnte sie mit ihrer Arbeit die ersten beiden Stufen des „Leistungswettbewerbs des Deutschen Handwerks 2020“ auf der Thüringer Landesebene (Rubrik: Maler- und Lackiererin - Gute Form) gewinnen. Wir sagen HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH und alles Gute für die Zukunft! Und wir freuen uns, dass Johanna ein paar Fragen beantwortet hat.

  • Was sind typische Arbeitsaufgaben einer Kirchenmalerin?

    Das Arbeiten in der Restaurierung ist sehr vielfältig und abwechslungsreich, denn schließlich ist jedes historische Objekt ein Unikat. Die Aufträge unterscheiden sich also mitunter sehr stark voneinander. Damit die alten Gemälde und Gemäuer wieder in neuem Glanz erstrahlen können, bedarf es besonderer Techniken. Das Wichtigste ist aber immer die Untergrundvorbereitung, die sehr aufwendig sein kann und meist am längsten dauert. Erst danach kann die Oberfläche gestaltet und veredelt werden.

  • Ein kleiner Rückblick auf Deine Ausbildung: Wie lief sie ab, was war gut und was war nicht so einfach?

    Maler*in und Lackierer*in ist ja eine duale Ausbildung, d.h. ich war abwechselnd in der Berufsschule und in meinem Ausbildungsbetrieb. Durch meine Fachrichtung Kirchenmalerei und Denkmalpflege gab es dann aber schon einen ziemlichen Unterschied zu den meisten anderen Ausbildungen. Während der betrieblichen Phasen war ich eigentlich von Anfang an auf Montage. So habe ich auf Baustellen mitgearbeitet, die schon mal einige hundert Kilometer von Erfurt entfernt waren. Der Berufsschulunterricht hat dann blockweise stattgefunden, was sehr gut war, weil man sich so voll auf die theoretischen Themen konzentrieren konnte, ohne ständig aus der Materie „gerissen“ zu werden. Und jetzt kommt das Besondere: Es gibt nur eine Berufsschule in Deutschland, die Kirchenmaler*innen ausbildet. Das ist die Berufsschule für Farbe und Gestaltung in München. Dort treffen also Auszubildende aus verschiedenen Bundesländern und Altersgruppen aufeinander, was für mich richtig schön und interessant war. Die gesamte Ausbildung, sowohl praktisch als auch theoretisch, ist sehr umfangreich, weil es viele historische Arbeitstechniken gibt und man mit verschiedensten Materialien und Werkstoffen zu tun hat. Oft musste ich neben meinen Aufgaben im Betrieb auch Sachen vorbereiten, die zur Berufsschule oder zu Lehrgängen mitzubringen waren. Zeitlich gesehen erwies sich das durchaus als echte Herausforderung. Das ist aber auch schon alles, was mir an „Schwierigkeiten“ einfällt.

  • Wie hast Du Dich im Unternehmen weiterentwickelt?

    Ich übernehme zunehmend mehr Verantwortung und auch das eine oder andere Organisatorische. Ich unterstütze meine Kollegen, wo immer ich kann, und besonders gern stehe ich unseren Auszubildenden mit Rat und Tat zur Seite. Alles in allem gefällt mir mein Beruf richtig gut und ich bin gern Teil der NÜTHEN-Familie.

  • Für wen ist der Beruf geeignet?

    In meinem Beruf wird sich jeder wohlfühlen, der viel Interesse an kulturell-historischen Objekten hat. Man braucht viel Geduld, handwerkliches Geschick und ein gewisses künstlerisches Gespür. Außerdem muss man sich darüber im Klaren sein, dass die Arbeit mit wechselnden Einsatzorten verbunden und durchaus körperlich anstrengend ist. Ich denke da zum Beispiel ans Arbeiten auf Gerüsten in großer Höhe!

  • Hast Du noch einige allgemeine Tipps für zukünftige Azubis?

    Genießt einfach die Ausbildungszeit, auch wenn sie nicht immer leicht ist. Denn rückblickend muss ich sagen, dieser spannende Lebensabschnitt ist viel zu schnell vergangen. Sammelt viele Erfahrungen und habt vor allem Mut, etwas Neues zu wagen, aber vertraut auch auf den Rat erfahrener Kollegen, denn von ihnen kann man wirklich viel lernen.

*Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit verwenden wir im Textverlauf die männliche Form der Anrede. Die Berufsbezeichnungen beziehen sich jedoch auf Personen jeder Geschlechtsidentität.

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