Maler*in und Lackierer*in ist ja eine duale Ausbildung, d.h. ich war abwechselnd in der Berufsschule und in meinem Ausbildungsbetrieb. Durch meine Fachrichtung Kirchenmalerei und Denkmalpflege gab es dann aber schon einen ziemlichen Unterschied zu den meisten anderen Ausbildungen. Während der betrieblichen Phasen war ich eigentlich von Anfang an auf Montage. So habe ich auf Baustellen mitgearbeitet, die schon mal einige hundert Kilometer von Erfurt entfernt waren. Der Berufsschulunterricht hat dann blockweise stattgefunden, was sehr gut war, weil man sich so voll auf die theoretischen Themen konzentrieren konnte, ohne ständig aus der Materie „gerissen“ zu werden. Und jetzt kommt das Besondere: Es gibt nur eine Berufsschule in Deutschland, die Kirchenmaler*innen ausbildet. Das ist die Berufsschule für Farbe und Gestaltung in München. Dort treffen also Auszubildende aus verschiedenen Bundesländern und Altersgruppen aufeinander, was für mich richtig schön und interessant war. Die gesamte Ausbildung, sowohl praktisch als auch theoretisch, ist sehr umfangreich, weil es viele historische Arbeitstechniken gibt und man mit verschiedensten Materialien und Werkstoffen zu tun hat. Oft musste ich neben meinen Aufgaben im Betrieb auch Sachen vorbereiten, die zur Berufsschule oder zu Lehrgängen mitzubringen waren. Zeitlich gesehen erwies sich das durchaus als echte Herausforderung. Das ist aber auch schon alles, was mir an „Schwierigkeiten“ einfällt.