Du bist jung, motiviert und möchtest Dich in einem gemeinnützigen Projekt in Europa engagieren?
Dann ist der Europäische Freiwilligendienst genau richtig für Dich.
Was ist ein Europäischer Freiwilligendienst?
Beim Europäischen Freiwilligendienst handelt es sich im Rahmen des Europäischen Solidaritätskorps (ESK) um einen sogenannten Lerndienst, dessen Grundlage das miteinander und voneinander Lernen bildet. Damit dieser Austausch gelingt, halten sich Lernen und Arbeiten im Gleichgewicht. Das Projekt und das Land, in dem Du Deinen Europäischen Freiwilligendienst absolvieren möchtest, kannst Du Dir selbst aussuchen. Da der EFD durch das EU-Programm Erasmus+ JUGEND IN AKTION gefördert wird, ist er für Dich kostenlos.
Schon gewusst?
Wenn Du einen EFD abschließt, nimmst Du an einem Begleitprogramm zur Weiterbildung teil und bekommst zum Abschluss den Youth Pass zur Zertifizierung Deines Aufenthalts im jeweiligen Land.
Voraussetzungen für den Einsatz
Im Gegensatz zu anderen Freiwilligendiensten gibt es beim EFD sehr wenige Voraussetzungen. Die beiden wichtigsten sind: Du musst zwischen 17 und 30 Jahre alt sein und Du musst Deinen ständigen Wohnsitz in der EU oder einem EU-Partnerland haben. Sprachkenntnisse oder ein bestimmter Bildungsabschluss sind für die Teilnahme nicht erforderlich.
In welchen Ländern kann ich einen EFD leisten?
Der EFD kann in jedem Land Europas absolviert werden, einschließlich aller Nicht-EU-Mitgliedsstaaten wie z.B. Island, Liechtenstein, Kroatien, Norwegen, Schweiz, Türkei und Russland. Darüber hinaus kannst Du auch eines der benachbarten Partnerländer als Zielland auswählen. Dazu zählen beispielsweise Balkanländer wie Albanien und Serbien, die südlichen Anrainerstaaten des Mittelmeers von Marokko bis Syrien und die Staaten des Kaukasus.
Wie lange dauert der Dienst?
Für den Europäischen Freiwilligendienst ist eine Einsatzdauer von 2 bis 12 Monaten vorgesehen. In seltenen Fällen gibt es auch kürzere Projekte, die ab einer Dauer von zwei Wochen möglich sind. Sie richten sich vor allem an Menschen mit erhöhtem Förderbedarf bzw. an Menschen mit Behinderung, die uneingeschränkt beim EFD willkommen sind, was dem integrativen Ansatz der EU entspricht.
In welchen Bereichen kann ich einen EFD leisten bzw. welche Einsatzmöglichkeiten gibt es?
Der EFD bietet ein sehr großes Einsatzspektrum. Es gibt Projekte im sozialen, ökologischen, kulturellen und sportlichen Bereich. EFD-Freiwillige arbeiten u. a. in Behinderteneinrichtungen, Flüchtlingsprojekten und Schulen. Dabei kümmern sie sich beispielsweise um die Betreuung von Kindern, Jugendlichen, alten oder behinderten Menschen, Obdachlosen, Flüchtlingen oder anderen Schutzsuchenden. Aber auch bei Naturschutzorganisationen, in Kulturzentren und an vielen anderen Orten finden sie Arbeit.
Kosten und Finanzierung des Europäischen Freiwilligendienstes
Für die Teilnahme am EFD entstehen Dir nahezu keine Kosten, da der Freiwilligendienst durch die Europäische Union gefördert wird. Dazu zählen neben den Reisekosten (richtet sich nach der Entfernung zum Zielland) die Übernahme von Fahrtkosten vor Ort, freie Unterkunft und Verpflegung, Sprachkurse und Seminare sowie alle notwendigen Versicherungen. Zusätzlich bekommst Du ein monatliches Taschengeld in Höhe von 50 bis 145 Euro (je nach Einsatzland). Auch die gegebenenfalls anfallenden Kosten für Visa und Impfungen werden übernommen. Lediglich ein kleiner Selbstkostenanteil kann für den Freiwilligen anfallen. Des Weiteren hast Du während der gesamten Einsatzzeit Anspruch auf Kindergeld, insofern Du die entsprechenden Vorgaben erfüllst.
Wo finde ich eine passende Einsatzstelle?
Freiwillige brauchen zunächst eine sogenannte Entsendeorganisation in ihrem Heimatland. Deren Hauptaufgabe ist es, die Teilnehmer in das Einsatzland zu vermitteln und den Auslandsaufenthalt zu organisieren. Eine Liste mit allen Entsendeorganisationen findest Du auf den folgenden Seiten: Liste aller Entsendeorganisationen - Deutschlandweit oder Liste aller Einsatzstellen - Europaweit
Warum einen EFD leisten?
Beim Europäischen Freiwilligendienst kannst Du wertvolle Auslandserfahrungen sammeln und lernst ganz nebenbei die Sprache und Kultur des Landes, in dem Du Dich engagierst.
Solltest Du Dich für ein Engagement im sozialen Bereich entscheiden, kannst Du Hilfsbedürftige wie z. B. Menschen mit Behinderung oder mit psychischen Erkrankungen, unterstützen. Dabei sammelst Du wertvolle Praxiserfahrung, die Dir später bei Deiner Berufswahl behilflich sein wird. Du wirst Dich außerdem persönlich weiterentwickeln, denn Du festigst Deine Selbstständigkeit und Selbstorganisation. Des Weiteren baust Du Deine Teamfähigkeit aus und lernst, Dich in neuen Lebenslagen besser zurechtzufinden.
Natürlich kommt der Spaß auch nicht zu kurz, denn Du triffst während der gesamten Zeit immer wieder neue Leute, mit denen Du Deine Erfahrungen teilen kannst.
Du bist noch unsicher, welcher Freiwilligendienst der Richtige für Dich ist? Kein Problem, wir geben Dir einen Überblick über alle Arten des Freiwilligendienstes.
*Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit verwenden wir im Textverlauf die männliche Form der Anrede. Die Bezeichnungen beziehen sich jedoch auf Personen jeder Geschlechtsidentität.