Jeden Tag werden in den privaten Haushalten und in der Wirtschaft enorme Mengen an Wasser verbraucht. Es entstehen schmutzige und schadstoffbelastete Abwässer, die über Entwässerungsnetze irgendwann in Sammelbecken landen. Bevor diese wieder der Umwelt zugeführt werden können, müssen sie gründlich aufbereitet und gereinigt werden. Genau das ist der Aufgabenbereich von Fachkräften für Abwassertechnik. Sie sind für die Überwachung des gesamten Abwassersystems vom Anfall bis zur Einleitung in die Gewässer verantwortlich. Der Beruf ist abwechslungsreich, denn zu den Arbeitsorten zählen u.a. Pumpwerke, Schaltzentralen, Labore oder auch Klär- und Absetzbecken im Freien.
Was macht eine Fachkraft für Abwassertechnik?
Fachkräfte für Abwassertechnik
kümmern sich um das gesamte Abwassernetz, überwachen die Einleiter, Vorbehandlungsanlagen und Speicherbecken in der Kanalisation, führen Kanalinspektionen mittels Kanalkameras und Robotern durch, übernehmen Reinigungs- und Reparaturarbeiten und sind an Baumaßnahmen beteiligt,
bedienen, steuern, überwachen und halten die hochmodernen technischen Anlagen zur Abwasseraufbereitung instand,
führen auch an elektrischen Anlagen in begrenztem Umfang Wartungsarbeiten und Reparaturen durch,
entnehmen regelmäßig Abwasser- und Klärschlammproben an den verschiedenen Stationen, führen Analysen im Labor durch, prüfen so Schadstoffbelastung und Reinigungsstufe des Wassers,
erkennen Betriebsstörungen und ergreifen sofort Schutzmaßnahmen, wenn die zulässigen Schadstoffgrenzwerte überschritten werden,
dokumentieren alle Messdaten, Arbeits- und Betriebsabläufe und werten diese aus, nutzen die Ergebnisse zur Prozessoptimierung,
arbeiten kosten-, umwelt- und hygienebewusst, wenden fachbezogene Rechtsvorschriften, technische Regeln sowie Vorschriften der Arbeitssicherheit an.
Wie lange dauert die Ausbildung zur Fachkraft für Abwassertechnik?
Die Ausbildung dauert 3 Jahre. Fachkraft für Abwassertechnik ist ein anerkannter Ausbildungsberuf im öffentlichen Dienst und in der Industrie. Die duale Ausbildung findet im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule statt.
Passt der Beruf Fachkraft für Abwassertechnik zu mir?
Voraussetzungen für die Ausbildung zur Fachkraft für Abwassertechnik
gute Kenntnisse in Mathematik, Physik und Chemie
Umweltbewusstsein und Interesse für Ökologie
Verantwortungsbewusstsein und exaktes Arbeiten
Reaktionsschnelligkeit und körperliche Belastbarkeit
praktisches Geschick und technisches Interesse
Wo kann ich als Fachkraft für Abwassertechnik arbeiten?
kommunale und industrielle Unternehmen der Abwasserwirtschaft
Abwasserverbände
Aufstiegsmöglichkeiten nach Deiner Ausbildung zur Fachkraft für Abwassertechnik
Mit dem erfolgreichen Abschluss Deiner Ausbildung zur Fachkraft für Abwassertechnik hast Du viele Perspektiven. Du bist nicht nur gefragte Fachkraft auf dem Arbeitsmarkt, sondern kannst Dich auch durch Weiterbildungen oder ein Studium fachlich und persönlich qualifizieren.
Aufstiegsmöglichkeiten in diesem Beruf sind:
Techniker der Fachrichtung Umweltschutztechnik mit dem Schwerpunkt Wasserver- und -entsorgung
Abwassermeister
Meister Kreislauf-/Abfallwirtschaft und Städtereinigung
Azubi-Erfahrungen
Du interessierst Dich für den Ausbildungsberuf Fachkraft für Abwassertechnik? In unseren Azubi-Interviews gewähren Dir Auszubildende einen persönlichen Einblick in ihren Berufsalltag und teilen so ihre Erfahrungen mit Dir.
Finde Ausbildungsplätze für Fachkraft für Abwassertechnik (m/w/d)
Unser Tipp für Dich:
Falls Du Dir noch nicht ganz sicher bist, nutze die Möglichkeit, ein Praktikum oder einen Ferienjob zu absolvieren. So kannst Du herausfinden, ob der Beruf zu Dir passt!
*Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit verwenden wir im Textverlauf die männliche Form der Anrede.
Die Berufsbezeichnungen beziehen sich jedoch auf Personen jeder Geschlechtsidentität.
594.335 Kilometer beträgt in Deutschland die Länge des Kanalnetzes zur öffentlichen Abwasserentsorgung. Quelle: Statistisches Bundesamt (Stand 2016)
594.335 Kilometer beträgt in Deutschland die Länge des Kanalnetzes zur öffentlichen Abwasser- entsorgung. Quelle: Statistisches Bundesamt (Stand 2016)