Heilerziehungspfleger unterstützen Menschen mit geistiger, körperlicher, seelischer oder mehrfacher Behinderung in allen Altersstufen, um deren Eigenständigkeit zu fördern und ihnen ein weitestgehend selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Sie begleiten und beraten ihre Schützlinge in allen Alltagssituationen, helfen beispielsweise in Bildungs- und Erziehungsfragen oder bei der Pflege, erkennen ihre Fähigkeiten und fördern die soziale Integration. Heilerziehungspfleger stärken dabei nicht nur das Selbstbewusstsein der betreuten Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen, vielmehr vermitteln sie auch ein Gefühl von Geborgenheit und Wohlbefinden.
Was macht ein Heilerziehungspfleger?
Heilerziehungspfleger
stehen den ihnen anvertrauten Personen als Helfer, Berater und Bezugsperson zur Seite,
berücksichtigen immer den Grad der Behinderung, individuelle und altersgerechte Bedürfnisse sowie persönliche Fähigkeiten, erarbeiten entsprechende Erziehungs- oder Förderpläne,
assistieren in allen lebenspraktischen Bereichen, bereiten z.B. Mahlzeiten zu, helfen beim Essen, kümmern sich um Einkauf, Wäsche oder Reinigungsarbeiten,
unterstützen bei der Körperpflege, beim An- und Auskleiden oder bei der Umsetzung von ärztlichen Anweisungen,
motivieren zu Freizeitbeschäftigungen, regen zu kreativen Tätigkeiten an, singen, malen, basteln oder spielen gemeinsam,
besuchen gemeinsam Feste, Sport- und kulturelle Veranstaltungen, organisieren Ausflüge,
kümmern sich um Bildung und Erziehung, helfen z.B. bei Hausaufgaben, trainieren Arbeitsfertigkeiten, erkunden berufliche Einsatzmöglichkeiten, vermitteln gesellschaftliche Verhaltensregeln, fördern die Gemeinschaftsfähigkeit,
erledigen organisatorische und verwaltungstechnische Arbeiten, begleiten die betreuten Personen zum Arzt, zur Kita, Schule oder Arbeit, regeln Formalitäten bei Behörden,
beraten und unterstützen Angehörige und gesetzliche Betreuer.
Wie lange dauert die Ausbildung zum Heilerziehungspfleger?
Die Ausbildung dauert Vollzeit 2-3 Jahre, Teilzeit 4-5 Jahre. Heilerziehungspfleger ist eine landesrechtlich geregelte schulische Ausbildung an Fachschulen/ Berufsfachschulen mit praktischen Einsätzen.
Passt der Beruf Heilerziehungspfleger zu mir?
Voraussetzungen für die Ausbildung zum Heilerziehungspfleger
guter Realschulabschluss
Kontaktfreudigkeit, Spaß an der Arbeit mit Menschen, ausgeprägte soziale Kompetenz
psychische Stabilität und Belastbarkeit
Beobachtungsgenauigkeit und pädagogisch-anleitende Fähigkeiten
Kreativität, musikalische und künstlerische Interessen
Verantwortungsbereitschaft, Geduld und Durchsetzungsvermögen
Planungs- und Organisationsfähigkeit
Wo kann ich als Heilerziehungspfleger arbeiten?
Tagesstätten für Behinderte, Wohn- und Pflegeheime
ambulante soziale Dienste
Förderschulen
Kindergärten
Privathaushalte
Rehabilitationskliniken
Aufstiegsmöglichkeiten nach Deiner Ausbildung zum Heilerziehungspfleger
Mit dem erfolgreichen Abschluss Deiner Ausbildung zum Heilerziehungspfleger hast Du viele Perspektiven. Du bist nicht nur gefragte Fachkraft auf dem Arbeitsmarkt, sondern kannst Dich auch durch Weiterbildungen oder ein Studium fachlich und persönlich qualifizieren.
Aufstiegsmöglichkeiten in diesem Beruf sind:
Heilpädagoge
Fachwirt Erziehungswesen oder Gesundheits- und Sozialwesen
Studium Heilpädagogik oder Rehabilitations- und Sonderpädagogik
Finde Ausbildungsplätze für Heilerziehungspfleger (m/w/d)
Unser Tipp für Dich:
Falls Du Dir noch nicht ganz sicher bist, nutze die Möglichkeit, ein Praktikum oder einen Ferienjob zu absolvieren. So kannst Du herausfinden, ob der Beruf zu Dir passt!
*Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit verwenden wir im Textverlauf die männliche Form der Anrede.
Die Berufsbezeichnungen beziehen sich jedoch auf Personen jeder Geschlechtsidentität.