Wasser- oder Windmühle, Säcke schleppen, Mehlstaub überall und Esel als Gehilfe – das war der Arbeitsalltag eines Müllers über Jahrhunderte hinweg. Mittlerweile sind Verfahrenstechnologen in der Mühlen- und Getreidewirtschaft an hochtechnisierten Anlagen tätig und haben dabei stets höchste Qualitätsstandards im Blick. Sie verarbeiten beispielsweise Getreide wie Weizen, Roggen, Gerste, Hafer oder Reis zu Mehl, Grieß, Haferflocken, Graupen und Flakes oder stellen aus Gewürzen verschiedene Pulver und Pasten her. Auch die Produktion hochwertiger Mischfuttermittel gehört zu ihren Aufgaben.
Was macht ein Verfahrenstechnologe in der Mühlen- und Getreidewirtschaft?
Verfahrenstechnologen in der Mühlen- und Getreidewirtschaft
nehmen Rohstoffe an, kontrollieren die Qualität hinsichtlich Farbe, Größe, Geruch, Verunreinigungen und Schädlingsbefall, organisieren die fachgerechte Lagerung,
prüfen den Feuchtigkeitsgehalt sowie die maßgebenden Inhaltsstoffe wie Proteine, Stärke und Fett im Labor,
reinigen die Rohstoffe vor und entfernen zum Beispiel Fremdbestandteile wie Stroh, Unkrautsamen oder Steine,
verarbeiten die Rohstoffe an weitestgehend automatisierten Anlagen zu Zwischen- und Endprodukten, wenden dabei Verfahren wie Mahlen, Schälen, Sieben, Flockieren oder Pressen an, wiegen verschiedene Bestandteile ab, dosieren und vermischen diese,
überwachen den gesamten Produktionsablauf, erkennen Störungen und helfen bei der Fehlerbeseitigung,
prüfen ständig die Qualität mithilfe Labortests sowie durch Sicht-, Geruchs- und Tastkontrollen,
verpacken die fertigen Produkte, lagern diese ein oder bereiten den Transport zur Weiterverarbeitung, zum Beispiel in Silofahrzeugen vor,
reinigen und warten Maschinen und Anlagen,
halten bei allen Tätigkeiten die Hygienevorschriften genau ein.
Wie lange dauert die Ausbildung zum Verfahrenstechnologen in der Mühlen- und Getreidewirtschaft?
Die Ausbildung dauert 3 Jahre. Verfahrenstechnologen in der Mühlen- und Getreidewirtschaft ist ein anerkannter Ausbildungsberuf in Industrie und Handwerk. Die duale Ausbildung findet im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule statt.
Passt der Beruf Verfahrenstechnologe in der Mühlen- und Getreidewirtschaft zu mir?
Voraussetzungen für die Ausbildung zum Verfahrenstechnologen in der Mühlen- und Getreidewirtschaft
gute Kenntnisse in Mathematik, Biologie und Chemie
körperliche Belastbarkeit, keine Mehlstauballergie
Wo kann ich als Verfahrenstechnologe in der Mühlen- und Getreidewirtschaft arbeiten?
Getreide-, Gewürz-, Schäl- oder Ölmühlen
Futtermittelwerke
Aufstiegsmöglichkeiten nach Deiner Ausbildung zum Verfahrenstechnologen in der Mühlen- und Getreidewirtschaft
Mit dem erfolgreichen Abschluss Deiner Ausbildung zum Verfahrenstechnologen in der Mühlen- und Getreidewirtschaft hast Du viele Perspektiven. Du bist nicht nur gefragte Fachkraft auf dem Arbeitsmarkt, sondern kannst Dich auch durch Weiterbildungen oder ein Studium fachlich und persönlich qualifizieren.
Aufstiegsmöglichkeiten in diesem Beruf sind:
Müllermeister
Techniker der Fachrichtung Mühlenbau, Getreide- und Futtermitteltechnik
Azubi-Erfahrungen
Du interessierst Dich für den Ausbildungsberuf Verfahrenstechnologe in der Mühlen- und Getreidewirtschaft? In unseren Azubi-Interviews gewähren Dir Auszubildende einen persönlichen Einblick in ihren Berufsalltag und teilen so ihre Erfahrungen mit Dir.
Finde Ausbildungsplätze für Verfahrenstechnologe in der Mühlen- und Getreidewirtschaft (m/w/d)
Unser Tipp für Dich:
Falls Du Dir noch nicht ganz sicher bist, nutze die Möglichkeit, ein Praktikum oder einen Ferienjob zu absolvieren. So kannst Du herausfinden, ob der Beruf zu Dir passt!
*Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit verwenden wir im Textverlauf die männliche Form der Anrede.
Die Berufsbezeichnungen beziehen sich jedoch auf Personen jeder Geschlechtsidentität.